Sie sind hier

    Startseite  →  Stellungnahme der FWG zur Förderung des Breitensports und der Vereine


Stellungnahme der FWG zur Förderung des Breitensports und der Vereine

27. Januar 2018

In den Reden zum Haushalt 2018 haben sowohl die Freie Wähler­gruppe (FWG) wie auch die Freie Bürgerliste Ingelheim (FBI) auf die mangel­hafte Situation des Vereinssports in Ingelheim aufmerk­sam gemacht. 

Die FBI hat dazu unter dem Datum des 13. Dezember 2017 einen Antrag zum Bau eines neuen Sportzentrums eingereicht. Nach un­serem Dafürhalten greift dieser Antrag zu weit. Hier soll gebaut werden, ohne dass überhaupt klar ist, was gebraucht wird. Der Antrag differenziert nicht nach den ge­nauen Bedürfnissen der Sport­verei­ne, welche wiederum die Bedürf­nisse der Bürgerinnen und Bürger der Stadt widerspie­geln. Das Erfassen dieser Bedürf­nisse ergibt möglicher­wei­se ganz eige­ne Konse­quen­zen. Des weite­ren muss deutlicher zwischen Spitzen- und Breitensport diffe­ren­ziert werden. Insbe­son­dere ist jetzt die Beteili­gung der unmittelbar Betroffenen sowie die Reihen­folge des Vorgehens zu beachten.

 

Zur Begründung

Aufgabe der Stadt Ingelheim sollte es in erster Linie sein, dem akuten Bedürfnis nach besseren Sportstätten mit der Bereitstellung von Bewegungs- und Fit­nessangeboten für den Breitensport zu begegnen. Der Breitensport braucht bessere Bedingungen. Erst dann ist nach jeweiliger Abwä­gung auch den Forderungen des Spitzensports Rechnung zu tragen. 

Daher lautet unser Vorschlag: 

    1. Bevor neue Sportstätten geplant wer­den, die ein "Konzept von oben" verfolgen, soll ein Sportent­wick­lungs­plan für Ingelheim aufgestellt werden. Für diese konzep­tionelle Ent­wicklung existieren, soweit wir wissen, bereits Vorüberlegungen, die weiterverfolgt werden sollten.

    2. An diesem Punkt soll insbesondere der Stadtsportverband gehört werden. Er kennt die Belange der Vereine, die wiederum direkt die Bedürfnisse der Bevölkerung berücksichtigen können. 

    3. Ziel ist ein Sportentwicklungskonzept zur Gesundheitsför­de­rung für alle Generationen und als allgemeine Motivation zu "mehr Bewe­gung".

    4. Es ist zu trennen zwischen Breitensport und Spitzensport auf­grund der vollkommen unterschiedlichen notwendigen Maßnah­men. Dem Breiten­sport und der Gesundheitsförderung ist hierbei Vorrang einzuräumen. 

    5. Eine eigene Frage ist die seit langem geforderte 50 m-Bahn, die nicht an der Rheinwelle, sondern eher im Bereich des Blumen­gartens realisiert werden sollte. Sie ist für die Belange von Breiten- und Leistungssport gleichermaßen relevant. Hierzu werden die gegen­wärtigen Bedingungen für die Vereine beobachtet und führen unserer Hoffnung nach zeitnah zu den geeigneten, konkreten Maßnahmen. 

Der jetzt notwendige erste Schritt ist nach dem Dafürhalten der FWG eine Bestandsaufnahme der sportlichen Angebote und der Rahmen­bedingungen, also der Sportstätten, die heute zur Verfügung stehen.   

Nach Bestandsaufnahme und Zieldefinition können dann Kapazi­täten und Maßnahmen (z.B. Neubau) geplant werden. Dies kann, muss aber nicht mit einer neuen Sportstättenkonzeption einher gehen, wichtig ist zunächst ein „Bewegungskonzept Ingelheim für alle Generationen“. Die Sportstättenkon­zep­tion sollte ebenso wie der Sportent­wick­lungsplan ge­meinsam mit dem Stadtsportverband und weiteren Akteu­ren wie Vereinen aus dem nichtsportlichen Bereich und damit unter möglichst breiter Beteiligung der Bevölkerung erarbeitet werden. 

 

Ingelheim, 22. Januar 2018